Das Speichern von Fotos,
Dokumenten und anderen Dateien in Flüssigkeiten, die ins Gehirn
implantiert werden, könnten eines Tages Realität werden. Forscher
entdeckten eine neue Methode der Speicherung von Daten in
mikroskopischen Teilchen, gelöst in einer Flüssigkeit.
Die
Wissenschaftler an der University of Michigan fanden heraus, dass
digitale Informationen
auf kolloidalen Clustern,
innerhalb einer Lösung abgelegt werden könnten, nachdem sie
beobachteten, dass diese zwischen zwei Zuständen – vergleichbar
mit 0 und 1 der hergebrachten Bitmuster – wechselten.
veröffentlichte das
Wissenschaftsteam ein Forschungspapier mit dem Titel
„Digital Colloids:
Reconfigurable Clusters as High Information Density Elements“.
Eine Wissenschaftlerin des Teams, die
Chemikerin Sharon Glotzer,
sagte gegenüber der IBTimes UK:
„Wir wollten aufzeigen, dass es
möglich sein kann, Informationen auf einem anderen Weg zu speichern,
als auf dem traditionellen Siliziumchip, indem wir Nanopartikel
testeten.“
Um die Funktionsweise dieser neuen Form
der Datenspeicherung zu veranschaulichen, nutzte die
Wissenschaftlerin den Vergleich mit einem Rurik Zauberwürfel.
Man stelle sich die Nanopartikel vor,
wie die Farben des Würfels, die um eine zetrale Kugel angeordnet
sind und sich zu verschiedenen Mustern bewegen lassen.
„Wenn es uns möglich ist,“ sagt
Glotzer, „die verschiedenen Muster aufzuzeigen und zu verstehen,
wie man diese beeinflussen kann, dann wäre es möglich auf diese
Weise Informationen zu kodieren. Also je mehr verschiedene Farben,
desto mehr Muster kann man erhalten und umso mehr Muster man hat,
desto mehr Informationen kann man so verarbeiten.“
In der Theorie könnte ein Teelöffel
voll mit dieser Lösung Terabytes an Daten speichern.
Hirnimplantate
Diese neue Art der Datenspeicherung,
von Glotzer als „Wet-Computing“ bezeichnet, könnte verwendet
werden, biokompatible Nanopartikel im menschlichen Körper nutzbar zu
machen.
Eine praktische Anwendungsmöglichkeit
wäre beispielsweise als Sensor. So könnten zum Beispiel bei
Diabetikern solche Nanopartikel in die Blutbahn eingebracht werden,
um sie dabei zu ünterstützen, den Blutzuckerspiegel zu überwachen.
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit, in
naher Zukunft, wäre als Indikator für Halbarkeitszeiten auf
Lebensmittelpackungen, die beim Ablauf der Haltbarkeit einfach die
Farbe wechseln.
„Das „Wet-Computing“ steckt noch
in den Kinderschuhen, wir sind erst am Anfang und so ist die Idee mit
den digitalen Kolloiden ein erster kleiner Schritt in eine neue
Richtung der Datenverarbeitung und Datenspeicherung,“ sagt Glotzer.
„Er macht es möglich Schnittstellen zwischen Mensch und Computer
zu schaffen oder biologisch verwendbare neuronale Implantate.“
Obwohl Glotzer anerkennt, dass solche
Ideen im Moment reine Spekulationen sind, könnten solche neuronalen
Implantate genutzt werden, um das menschliche Gehirn, beim Zugriff
auf Informationen oder bei Berechnungen, zu unterstützen. Dies würde
Jedem ermöglichen, Informationen mit beispielloser Geschwindigkeit
aufzunehmen und zu lernen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen